Impact Investing bezeichnet nach Definition der International Finance Corporation eine bewusst gewählte Allokation von Kapital durch Investoren, die neben finanziellen Renditen auch messbar positive soziale, wirtschaftliche oder ökologische Auswirkungen hat. [1]
Man kann dies als positiven, sich verstärkenden Anlagetrend betrachten, der Hoffnung darauf macht, die Billionen an US-Dollar zu mobilisieren, die zur Finanzierung für das Erreichen der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen notwendig sind. Eine zunehmende Zahl von Investoren nimmt diese und andere Ziele als Referenz, um zu zeigen, welche Beziehung zwischen ihren Anlageentscheidungen und den damit verbundenen Auswirkungen besteht.
Merkmale des Impact Investing
Da der Begriff noch relativ jung ist, existiert bisher keine einheitliche Definition. Der Studie „Impact Investing: Konzept, Spannungsfelder und Zukunftsperspektiven“ zufolge werden darunter nur direkte Eigen- und Fremdkapitalinvestitionen im Sinne von Private Equity und Private Debt verstanden, da Sekundärmarkttransaktionen an der Börse nur den Wechsel der Aktien in ein anderes Portfolio bewirken. [2] Dennoch sehen die Autoren drei entscheidende Gemeinsamkeiten, die verschiedene Definitionen verbindet:
Erzielen einer finanziellen Rendite
Generieren einer positiven, nicht-finanziellen Wirkung (Impact)
Messung dieser Wirkung und Berichterstattung darüber
In diesem allgemeinen Artikel zum Thema Impact Investing fokussieren wir uns auf den Begriff im weiteren Sinne, der insbesondere auch Investments am Aktienmarkt beinhaltet.
Das Paper „Creating Impact: The Promise of Impact Investing“ nennt zusätzlich drei wesentliche Merkmale, in denen sich Impact Investoren von anderen unterscheiden: [1]
Merkmale von Impact Investoren:
Es wird die Absicht artikuliert, ein nachhaltiges Ziel zu erreichen. Dazu werden die Ergebnisse identifiziert, die durch die Investition verfolgt werden und es wird angegeben, wer davon profitiert.
Der Investor folgt einer glaubwürdigen These, die beschreibt, wie die Investition zum Erreichen des angestrebten Ziels beiträgt. Damit erbringt der Investor einen Beitrag, der sowohl finanzieller als auch nicht-finanzieller Form sein kann.
Es wird gemessen, wie die erklärte Absicht und der erbrachte Beitrag mit der Verbesserung der nachhaltigen Ergebnisse des Unternehmens, in das investiert wurde, verbunden sind. Das Messsystem ermöglicht es dem Investor, das Niveau der erwarteten Auswirkungen im Vorhinein zu beurteilen, um dann den Fortschritt kontinuierlich zu überwachen, gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen zu ergreifen und die Ergebnisse im Nachhinein zu beurteilen.
SRI und ESG
Die beiden Begriffe Socially Responsible Investing (SRI) und Environment, Social, Goverance (ESG) sind eng mit der späteren Entstehung des Impact Investing verbunden. Elisabetta Basilico hat für das Portal alpha architect die Studie „Impact Investing 2.0: Not Just for Do-Gooders Anymore“ zusammengefasst, das diese beiden Konzepte einordnet. [4]
Einer der Ursprünge des Begriffs Impact Investing stammt demnach aus der Rockefeller Foundation. Dort verwendete Anthony Bugg-Levine die Bezeichnung schon im Jahr 2007 für Investments mit mehr als einem Renditeziel, bei denen das eingesetzte Kapital eine direktere Wirkung als bei bloßen Darlehen, Zuschüssen oder Subventionen mit keiner oder nur geringer Renditeerwartung hat. Das erste greifbare Konzept war SRI, das sich aus rein ethischen Anlageprinzipien heraus entwickelte und überwiegend darin bestand, bestimmte negative Kriterien bei Investments herauszufiltern (zum Beispiel Waffen, Alkohol, Glücksspiel, Tabak, Kinderarbeit, Umweltverschmutzung und Tierversuche). Später entwickelte sich dies zu einem breiten Verständnis für Umwelt-, Sozial- und Unternehmenspolitik (Environment, Social, Goverance, kurz ESG). Statt bloßem Herausfiltern negativer Kriterien wird hier gezielt aktiv nach wünschenswerten Faktoren gesucht. Dazu zählen etwa die Einhaltung der Menschenrechte, positive Arbeitsbedingungen, Umweltschutz, Energieeffizienz und Produktsicherheit.