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09
2022

Mehr Stabilität und Rendite durch Beimischung von Hedgefonds.

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Die Rückkehr der Inflation stellen traditionelle Portfolien aus Aktien und Anleihen - aktuell und in den kommenden Jahren - vor erhebliche Herausforderungen. Aufgrund der niedrigeren Ertragsaussichten beider Assetklassen und steigender Korrelation sollten professionelle Investoren alternative Investments ins Visier nehmen, um das eigene Portfolio wieder wetterfest zu machen. Warum Hedgefonds einen Platz in der Allokation verdienen und welche Vorteile sich daraus ergeben, erläutert der nachfolgende Beitrag.

Gezeitenwechsel an den Kapitalmärkten

Wie war doch die Anlagewelt von gestern schön: Aktien- und Rentenmärkte lieferten gleichermaßen überdurchschnittliche Erträge, obendrein lieferte die Kombination beider Assetklassen aufgrund der negativen Korrelation sehr gute Diversifikationseffekte. Ein einfaches 60/40 Portfolio genügte folglich, um attraktive Erträge zu erzielen und das bei geringer Volatilität. Aufgrund der zuletzt starken Geldmengenausweitungen, steigender Rohstoffpreise und Störungen in den globalen Lieferketten stehen Investoren jetzt allerdings vor der Herausforderung, ihre Portfolien neu aufzustellen, um dem erhöhten Inflationsrisiko Rechnung zu tragen. Eine Thematik, die für viele Portfoliomanager Neuland ist: Seit den 1980er Jahren war Inflation schließlich kein ernst zu nehmendes Thema mehr.

Abbildung 1) Wertentwicklung S&P 500 (SPY) und US-Staatsanleihen (TLT)
Der gleichzeitige Einbruch des Aktien- und Rentenmarktes im ersten Halbjahr 2022 sorgte für den stärksten Kursverlust beim 60/40 Portfolio seit mehreren Dekaden.
Quelle: TradingView

Das erste Halbjahr 2022 dürfte daher ein Weckruf für viele Marktteilnehmer gewesen sein: Das klassische Portfolio, bestehen aus 60% Aktien und 40% Anleihen, musste aufgrund gleichzeitig fallender Aktien- und Rentenmärkte die stärksten Verluste seit 1932 hinnehmen: Rund 16% Kursverlust standen per Jahresmitte zu Buche.

Steigende Inflationsunsicherheit wirkt in viele Bereiche hinein

Makroökonomisch ergeben sich aufgrund des neuen Inflationsregimes eine ganze Vielzahl von Effekten: Zum einen erschwert die hohe bzw. stark schwankende Inflation Haushalten und Unternehmen gleichermaßen, absolute Preisänderungen von relativen Preisänderungen zu unterscheiden, was die Inflationsunsicherheit erhöht. Das allgemeine Zinsniveau und die Volatilität der Zinsentwicklung nehmen dadurch zu. Bei größerer Ungewissheit über die künftige Entwicklung der Inflation wird die Geldpolitik sowohl für Marktteilnehmer als auch für Wirtschaftsakteure weniger berechenbar. Die Gefahr einer negativen geldpolitischen Überraschung steigt damit ebenfalls an. Aufgrund dieser Faktoren erhöht sich folglich auch die Unsicherheit über das Wirtschaftswachstum, was letztendlich zu einem niedrigeren BIP-Wachstum führt. Ein Rückblick auf die von Stagflation geprägten 1970er Jahre zeigt, dass die in der Vergangenheit vorzüglich funktionierende Buy & Hold-Strategie nicht mehr aufgehen könnte. Stattdessen dürfte aktives Timing und eine Neuausrichtung bei den Assetklassen gefragt sein.

Abbildung 2) S&P 500 und Inflationsrate(1968-1979)
Quelle: TradingView

Renditevergleich traditioneller und alternativer Anlageklassen

Historische Daten belegen, dass Phasen mit hoher Inflation und erhöhten Inflationserwartungen große Auswirkungen auf die Kapitalmärkte haben, insbesondere wenn die Entwicklung über einen längeren Zeitraum anhält. Eine umfangreiche Studie vergleicht dazu die annualisierte Realrendite für jede Assetklasse und aktive Strategien in Zeiten hoher Inflation und den übrigen Phasen [1]. Die Ergebnisse für den Zeitraum ab 1926 sprechen eine klare Sprache:

  • Traditionelle Anlagen schneiden in Inflationsphasen schlecht ab
  • Aktien erwirtschafteten im Durchschnitt eine annualisierte Realrendite von -7%
  • Zehnjährige Staatsanleihen lieferten im Durchschnitt eine annualisierte Realrendite von -5%
  • Ein 60/40 Portfolio erreichte im Durchschnitt eine annualisierte Realrendite von -6%

Abbildung 3) Asset- und Strategieperformance in Inflations- und Nicht-Inflationsphasen (USA)
Traditionelle Anlageklassen liefern in inflationsgeprägten Perioden negative Realrenditen. Aktive Strategien wie Trendfolge sowie
alternative Assets wie Rohstoffe profitieren dagegen.
Quelle: Neville, Draaisma, Funnell, Harvey, van Hemert “The best strategies for inflationary times” [1]

Ganz anders dagegen verhält sich die Entwicklung bei alternativen Anlagen und aktiven Strategien: Rohstoffinvestments im Allgemeinen weisen ein signifikant positives Inflationsbeta auf und lieferten hohe Realerträge in Zeiten hoher bzw. steigender Inflation. Dies gilt insbesondere für Energierohstoffe – eine Entwicklung, die man auch in der aktuellen Marktlage beobachten kann. Unter den aktiven Strategien schnitten Trendfolgestrategien gut ab, und zwar auf Basis aller Anlageklassen. Dies hängt damit zusammen, dass Inflationsschocks keine Übernachtereignisse, sondern eher längere Episoden markieren und damit eine gute Basis für Trendfollowing-Modelle darstellen.

Wie reagiert die Aktien-Bond-Korrelation bei erhöhter Inflation?

Nicht nur die schwache Performance traditioneller Assets bereitet Investoren in Inflationsphasen Kopfschmerzen – auch auf der Korrelationsebene kommt es zu ungünstigen Verschiebungen, die sich auf das Risk-Return-Verhältnis des Portfolios auswirken. Die nachfolgende Grafik zeigt die rollierende Korrelation der beiden wichtigsten Anlageklassen Aktien und Bonds während dreier Perioden:

  • Zwischen 1950 und 1965 lag die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen bei -0,16
  • Zwischen 1965 und 2000 erhöhte sich die Korrelation deutlich auf +0,28
  • In den beiden Jahrzehnten zwischen 2000 und 2020 fiel die Korrelation wieder deutlich in den negativen Bereich (-0,29)
Abbildung 4) Aktien-Anleihen-Korrelation(USA)
Phasen mit erhöhten Inflationsraten sorgen für eine Verschiebung derAktien-Anleihen-Korrelation vom negativen in den positiven Bereich. DerDiversifikationseffekt nimmt also deutlich ab.
Quelle: PGIM Quantitative Solutions [2]

Die Zu- bzw. Abnahme der Korrelation zwischen Aktien und Anleihen  hängt von zahlreichen Faktoren ab. Phasen wie in den Jahren 1950 bis 1965 sowie 2000 bis 2020 waren von niedrigen und stabilen Inflationsraten und dem risikofreien Zins gekennzeichnet. Von geld- und fiskalpolitischer Seite war eine gewisse Planbarkeit und Kontinuität zu beobachten. All diese Faktoren sorgen für eine negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen. Die umgekehrte Entwicklung sorgt jedoch für eine Verschiebung der Korrelation in den positiven Bereich: Überraschungen von geldpolitischer Seite, nicht nachhaltige Fiskalpolitik, erhöhte und volatile Inflations- und Zinsniveaus sowie Schocks auf der Angebotsseite.

Die Zunahme der Korrelation zwischen Aktien und Anleihen sorgt aufgrund des schwächeren Diversifikationseffekts für eine höhere Volatilität im Portfolio und damit für eine Absenkung der Sharpe Ratio. Abbildung 5 zeigt schematisch auf, wie sich die Sharpe Ratio auf Basis der unterschiedlichen Korrelationen und der jeweiligen Bond-Gewichtung verändert.

Abbildung 5) Veränderung der Sharpe Ratio bei unterschiedlichen Korrelationen
Je höher die Bond-Quote, desto stärker fällt die Sharpe Ratio des Gesamtportfolios bei einer Verschiebung der Korrelation vom negativen in den positiven Bereich. (Die Wertentwicklung des Portfolios basiert auf 1000 simulierten monatlichen Renditen bei monatlichem Rebalancing. Es wird davon ausgegangen, dass Aktien- und Anleiherenditen normalverteilt sind. Erwartete annualisierte Renditen: Aktien 10% p.a., Anleihen 5% p.a., annualisierte Volatilität 12% bzw. 6% p.a.)  
Quelle: PGIM Institutional Advisory & Solutions [2]

Hedgefonds als Diversifikationsquelle und Renditelieferant

Niedrige Ertragsaussichten und nachteilige Änderungen der Korrelation zwischen und Aktien und Anleihen erhöhen – nicht zuletzt aufgrund des historischen Einbruchs im ersten Halbjahr 2022 – den Druck auf das klassische 60/40 Portfolio. Die Tatsache, dass die Mehrheit der Portfolien einen Downside Inflation Bias aufweist, also tendenziell von niedrigen bzw. fallenden Inflationsraten profitiert, stellt für die Zukunft eine offene Flanke dar. Um zukünftige Renditeziele bei einem vertretbaren Risiko gewährleisten zu können, lohnt daher der Blick auf alternative Investments wie Hedgefonds.

Um zukünftige Renditeziele bei einem vertretbaren Risiko zu gewährleisten, lohnt der Blick auf unkorrelierte Investments wie Hedgefonds.


Hedgefonds repräsentieren Anlagevehikel, deren aktive Strategien darauf abzielen, langfristig attraktive Renditen zu erzielen – und das nachweislich unabhängig vom Aktien-, Renten- oder Rohstoffmarkt. Sie verfolgen dabei unterschiedlichste Strategien und nutzen Leverage, Leerverkäufe und Derivate zur Steuerung des Exposures und zum Risikomanagement. Beispiele hierfür sind marktneutrale Aktienstrategien, Global Macro oder Managed Futures.

Abbildung 6) Asset Correlation Map (2011-2021)
Quelle: Guggenheim Investments [5]

Jede Unterkategorie bietet Investoren Zugang zu unterschiedlichen Renditequellen. Die nachfolgende Abbildung zeigt die jeweiligen Hedgefonds-Kategorien und die statistisch signifikanten Faktoren, die als Treiber für die jeweiligen Returns fungieren. Der Bereich Multi Strategy bietet eine besonders breite Auswahl an Faktorquellen: Hierzu gehört u.a. ein positives Beta zu den Faktoren Market, Momentum und Low Volatility, während ein negatives Beta gegenüber Value, Quality und Short Rates Trend besteht.

Abbildung 7) Faktoren als Ertragstreiber unterschiedlicher Hedgefonds-Kategorien
Quelle: Vanguard [3]

Die höheren risikoadjustierten Erträge von Hedgefonds im Vergleich zu Aktien und Anleihen machen erstere zu einer attraktiven Beimischung und können einen Teil des Aktien- oder Bond-Exposures substituieren. Abbildung 8 vergleicht unterschiedliche Performancekennzahlen von Equity Market Neutral und Multi Strategy-Hedgefonds gegenüber Aktien und Renten im Zeitraum 2000-2021.

Abbildung 8)Equity Market Neutral und Multistrategy vs. Aktien und Anleihen (2000-2021)
Marktneutrale sowie Multi Strategy-Hedgefonds lieferten zwischen 2000 und2021 risikoadjustiert bessere Ergebnisse als Aktien oder Anleihen.
Quelle: Schroders [4]

Darüber hinaus spielen sie gerade in Phasen mit starken Markteinbrüchen eine stabilisierende Rolle im Portfolio. Im Aktiencrash von September 2000 bis März 2003 warfen diese beiden Kategorien deutliche Gewinne ab, während Aktien massiv an Wert verloren. Auch während der Finanzkrise von 2007 bis 2009 oder während des Covid-Crashs dämpften Hedgefonds die Verluste am Aktienmarkt.

Intalcon Alpha for Impact Global Fund

Um zu demonstrieren, welche Vorteile die Allokation in einen erfolgreichen Hedgefonds konkret bietet, möchten wir nachfolgend unseren Intalcon Alpha for Impact Global Fund vorstellen. Der Offshore Fonds wird bereits seit mehr als 10 Jahren gehandelt und basiert auf einem Mix aus diskretionären und systematischen Handelsstrategien. Gehandelt werden unterschiedliche Assetklassen wie Aktien, ETFs sowie Index-, Zins- und Rohstoff-Futures. Der Aktienanteil wird dabei stets über 51% gehalten, während das Netto-Exposure mit dem Einsatz von Index futures gesteuert wird. Die Hälfte der Zeit ist der Fonds marktneutral ausgerichtet. Alle gehandelten Instrumente verfügen über eine hohe Liquidität, sodass Investoren wöchentlich Ein- oder Auszahlungen vornehmen können.

Im Zentrum des Fonds steht ein Mix unterschiedlicher Ansätze, die sehr aktiv und auf unterschiedlichen Zeitebenen und sowohl long als auch short gehandelt werden und somit attraktive Renditen ermöglichen – und zwar unabhängig vom Verlauf des Aktien-, Renten- oder Rohstoffmarkts. Als Entscheidungsgrundlage fungiert die Analyse des Kursverhaltens und unterschiedlicher Kursmuster, die sich aus bestimmten Konstellationen von Angebot und Nachfrage ergeben. Dieser evidenzbasierte Ansatz bietet auch auf der Risikoseite Vorteile: Jede einzelne Position ist mittels Stop-Orders abgesichert und stellt damit sicher, dass Drawdowns möglichst niedrig und kurzzeitig gehalten werden. Darüber hinaus kommen Exposure Limits für bestimmte Märkte zum Einsatz. Alle Positionen werden außerdem stets im Hinblick auf ihre Korrelationen untereinander betrachtet und der jeweiligen Marktsituation angepasst, um Risiken zu minimieren.

Abbildung 9) Risk-Return-Diagramm für Intalcon Alpha for Impact Global Fund (5 Jahre)
Quelle: Intalcon

Diese Vorgehensweise hat sich seit Bestehen des Fonds bezahlt gemacht: Im Ranking von BarclayHedge z. B. belegt der Intalcon Alpha for Impact Global Fund in der Kategorie „Multi Strategy“ einen Spitzenplatz (siehe Abbildung 10).

Abbildung 10) Ranking von BarclayHedge (Multi Strategy Hedgefonds)
Quelle: BarclayHedge

Beimischung von 10% verdoppelt die Sharpe Ratio

Die hohen Returns des Intalcon Alpha for Impact Global Fund und die sehr niedrige Korrelation zu Aktien, Bonds und Rohstoffen machen den Multi Strategy Fonds zu einer attraktiven Beimischung in einem traditionellen Portfolio. Die Simulation im untenstehenden Chart zeigt die Wertentwicklung eines 6040-Portfolios (schwarz) seit 2017. Als Vergleich dazu dient ein Portfoliomix, bei dem 10% des 60-Portfolios in den Intalcon Fonds allokiert wurden.

Abbildung 11) Beimischung des Intalcon Alpha for Impact Global Fund
Eine Allokation in den Intalcon Alpha for Impact Global Fund in Höhe von 10% lieferte gegenüber dem traditionellen 6040-Portfolio in der Vergangenheit deutlichen Mehrgewinn für das Gesamtportfolio: Die Sharpe Ratio verdoppelte sich fast von 0,83 auf 1,58. Ohne Rebalancing.
Quelle: Intalcon

Bereits mit einer Beimischung von 10% in den Intalcon Alpha for Impact Global Fund wurde bei etwa gleich bleibender Volatilität nahezu eine Verdopplung der annualisierten Rendite erreicht. Die Sharpe Ratio konnte von 0,83 auf 1,58 gesteigert werden. Die Verbesserung der Risiko-Ertrags-Kennzahlen zeigt die folgende Tabelle deutlich auf:

Zukunftssichere Portfolien setzen auf Hedgefonds

Der Gezeitenwechsel an den Kapitalmärkten legt die Schwächen vieler Portfolien auf, die bislang primär auf niedrige bzw. fallende Inflationsraten ausgerichtet waren. Die steigende Korrelation zwischen Aktien und Anleihen erfordert ein Umdenken bei der Allokation. Investoren die andere Risikoquellen suchen, um damit ihr Portfolio zukunftssicher zu gestalten, kommen um Hedgefonds kaum herum. Durch unterschiedliche Long/Short-Strategien, Trendfolge und dem Einsatz von Rohstoffen können Hedgefonds nicht nur Inflationsrisiken absichern, sondern auch die Auswirkungen niedriger Renditen auf die erwarteten Erträge abmildern. Sie fungieren als hervorragende Diversifikationslieferanten, aber auch als „Risk Mitigators“ und bilden damit eine wertvolle Ergänzung für traditionelle Portfolien.

Quellen

[1] Henry Neville, Teun Draaisma, Ben Funnell, Campbell R. Harvey, Otoo van Hemert “The best strategies for inflationary times”
[2] PGIM, "US stock-bond correlation. What Are the Macroeconomic Drivers?"
[3] Vanguard, "The wrapper matters: Comparing liquid alternatives and hedge funds"
[4]Schroders, "What`s the alternative to the classic 60/40 portfolio?" https://www.schroders.com/de/ch/asset-management/insights/thought-leadership/what-is-the-alternative-to-the-classic-60-40-portfolio/
[5] Guggenheim Investments, https://www.guggenheiminvestments.com/mutual-funds/resources/interactive-tools/asset-class-correlation-map

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