Artikel von Rajeshwar Bachu, Gründer von Zero-Carbon
Die Entwicklung grüner Technologien und ihre Fähigkeit, die Effizienz von Systemen zu verbessern und die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern, sind für die Zukunft der IT-Branche von entscheidender Bedeutung.
IT-Unternehmen investieren in erheblichem Umfang in Technologien wie künstliche Intelligenz, Cloud Computing, maschinelles Lernen und Datenanalyse, um globale Systeme zu verbessern und unsere Abhängigkeit von kohlenstoffbasierten Energiequellen zu verringern. Sie konzentrieren sich auch auf die Entwicklung von Instrumenten wie prädiktive Analytik für Wettervorhersagen, Risikobewertung und Katastrophenplanung, um die Menschen bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu unterstützen. IT-Unternehmen suchen auch nach Methoden wie Blockchain und dem Internet der Dinge, um nachhaltige Energiequellen zu entwickeln und die Energiepreise zu senken.
Da die Welt immer stärker auf Technologie angewiesen ist, werden IT-Unternehmen auch weiterhin eine entscheidende Rolle bei der Begrenzung der Auswirkungen des Klimawandels spielen.
Obwohl für eine einzige Internetsuche oder E-Mail nur eine geringe Menge an Energie benötigt wird, wird das Internet derzeit von 4,1 Milliarden Menschen oder 53,6 % der Weltbevölkerung genutzt. Diese Energiemengen und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen aus jeder Online-Aktivität summieren sich. Einigen Schätzungen zufolge macht der Kohlenstoff-Fußabdruck unserer elektronischen Geräte, des Internets und der unterstützenden Infrastruktur ca. 3,7 % der gesamten Treibhausgasemissionen der Welt aus. Mike Hazas, Forscher an der Universität Lancaster, fügt hinzu, dass dies vergleichbar ist mit dem Volumen, das der Luftfahrtsektor weltweit verursacht. Es wird erwartet, dass sich diese Emissionen bis 2025 verdoppeln werden. Würde man die 1,7 Milliarden Tonnen Treibhausgasemissionen, die bei der Herstellung und Nutzung digitaler Technologien entstehen, auf alle Internetnutzer weltweit aufteilen, käme man auf 414 Kilogramm Kohlendioxid pro Person im Jahr.
Die IT-Branche trägt möglicherweise direkt oder indirekt zum Klimawandel bei
Für die Herstellung von IT-Geräten und den dazugehörigen Teilen werden große Mengen an Energie benötigt, die hauptsächlich aus nicht erneuerbaren Quellen wie Kohle und Erdgas stammt. Bei der Verbrennung dieser Energieträger werden Kohlendioxid und andere Schadstoffe in die Atmosphäre freigesetzt. Außerdem benötigen diese Geräte im Betrieb viel Energie, was die Emissionen zusätzlich erhöht.
Die Digitalisierung verursacht den Klimawandel indirekt, indem sie die Produktion von Waren und Dienstleistungen erhöht. So müssen digitale Unternehmen häufig große Mengen an Waren rund um den Globus verschiffen und transportieren, was den CO2-Fußabdruck erhöht. Außerdem werden für die Herstellung von IT-Systemen und -Komponenten viele Rohstoffe benötigt. Diese Rohstoffe werden unter Umständen durch umweltschädliche Aktivitäten wie Bergbau und Abholzung gewonnen.
Wie der IT-Sektor einen Anstieg der Kohlenstoffemissionen verursacht
Der IT-Sektor ist für einen beträchtlichen Teil der weltweiten Kohlenstoffemissionen verantwortlich. Das liegt daran, dass Computer und andere digitale Geräte viel Energie benötigen, um zu funktionieren, zusätzlich zu der Energie, die für die Herstellung und den Transport dieser Geräte benötigt wird. Aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs können Rechenzentren, d. h. riesige Gebäude, die Computerausrüstung enthalten, eine Menge Schadstoffe produzieren. Darüber hinaus können die Herstellung und Entsorgung elektronischer Geräte zur Freisetzung gefährlicher Verbindungen in die Umwelt führen, ebenso wie Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Zusammen mit dem zunehmenden Einsatz von Klimaanlagen zur Kühlung von Computern und anderen Geräten hat die Expansion des IT-Sektors auch zu einem Anstieg der Emissionen durch den Versand digitaler Güter geführt.
Wie Unternehmen durch die Auswahl der richtigen IT-Ausrüstung CO2 einsparen können
1. Energieeffiziente IT-Geräte nutzen: Bei der Anschaffung sollten Unternehmen energieeffizienten IT-Geräten und -Gadgets den Vorzug geben. Dazu gehören Desktop-Computer, Laptops und Server, die energieeffizient sind.
2. Für eine angemessene Einrichtung und Wartung sorgen: Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre IT-Ausrüstung in geeigneter Weise eingerichtet und gewartet wird. Dazu gehört, dass alle Geräte an Steckdosenleisten angeschlossen sind, die bei Nichtgebrauch ausgeschaltet werden können, dass alle Computer so eingestellt sind, dass sie bei Nichtgebrauch in den Ruhezustand übergehen, und dass auf allen Geräten die neuesten Software- und Firmware-Updates installiert sind.
3. Virtualisierung nutzen: Unternehmen sollten über den Einsatz von Virtualisierungstechnologie nachdenken, die den Betrieb mehrerer virtueller Computer auf einem einzigen physischen Server ermöglicht. Infolgedessen müssen möglicherweise weniger physische IT-Geräte gekauft und installiert werden, was den Energieverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen minimiert.
4. In erneuerbare Energien investieren: Um die IT-Infrastruktur mit Strom zu versorgen, sollten Unternehmen über Investitionen in erneuerbare Energiequellen nachdenken. Dies kann Investitionen in die Infrastruktur für Solarzellen, Windturbinen oder andere erneuerbare Energiequellen bedeuten. Dadurch kann der CO2-Fußabdruck verringert und die Umwelt geschont werden.
5. Die Cloud nutzen: Unternehmen sollten über die Nutzung der Cloud für ihre IT-Anforderungen nachdenken. Da der Betrieb der physischen Infrastruktur im eigenen Haus energieintensiver sein kann als die Nutzung der Cloud, kann dies dazu beitragen, dass sie weniger Energie verbrauchen.
6. Stromsparende Computer nutzen: Im Gegensatz zu herkömmlichen Computersystemen sind stromsparende Computer so konzipiert, dass sie weniger Energie verbrauchen. Diese Systeme verwenden Prozessoren und andere Teile, die weniger Energie verbrauchen und weniger Wärme erzeugen, was ihren Energiebedarf und ihre Emissionen senkt.
Verringerung der Kohlenstoffemissionen durch technologische Durchbrüche im IT-Sektor
1. Förderung des Einsatzes von Netzwerk-, Speicher- und Server-Hardware mit höherer Effizienz. Dies könnte die Einführung hocheffizienter Stromversorgungen, Virtualisierung und Cloud Computing sowie den Betrieb ungenutzter Server mit reduzierter Leistung bedeuten.
2. Nutzung von Cloud Computing und verteiltem Computing. Dies könnte die Nutzung von Cloud Computing für Speicher und Anwendungen oder verteiltes Computing für groß angelegte Rechenoperationen wie Rendering beinhalten.
3. Optimierung der Kühlsysteme in den Rechenzentren. Dies kann den Einsatz von Verdunstungskühlung, drehzahlvariablen Lüftern und Kältemaschinen sowie den Einsatz von Rechenzentrumssoftware zur besseren Steuerung und Überwachung der Kühlsysteme beinhalten.
4. Förderung von Technologien für das Energiemanagement in Rechenzentren. Zu diesem Zweck können energiesparende Methoden wie Leistungsbegrenzung und Leistungsmanagement eingesetzt werden.
Fazit
Insgesamt hat die Digitalisierung die Effizienz und den Komfort stark verbessert, aber sie hat sich auch nachteilig auf die Umwelt ausgewirkt. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Auswirkungen der IT-Nutzung auf die Umwelt zu verringern, z. B. durch den Wechsel zu erneuerbaren Energiequellen, die Suche nach Methoden zur Senkung des Energieverbrauchs und die Auswahl verantwortungsvoller Materialien.