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22
01
2025

Intalcon Foundation unterstützt das Projekt „Meer-Essen“

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Das Projekt Meer-Essen bietet Schulkindern die Möglichkeit Meeresgemüse aus wissenschaftlicher Perspektive und auf spielerische Weise kennen zu lernen. Ziel ist es, die Akzeptanz von Meeresalgen als Nahrungsmittel zu erhöhen, denn sie können uns mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Im Schullabor des Instituts für Organische Chemie können die Schulkinder selbstständig Experimente durchführen und verschiedene Algen-Spezialitäten verkosten.

Was essen wir eigentlich in der Zukunft? Klimawandel, Bevölkerungswachstum und begrenzte Ressourcen machen diese Frage so aktuell wie nie. Eine mögliche Antwort darauf könnte sein: Gemüse aus dem Meer.

Im Rahmen des Projektes „Meer-Essen“ möchte Lara Stuthmann vom Leibniz Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) in Kooperation mit Dr. Martina Osmers vom Schullabor Chemie an der Universität Bremen jungen Generationen die Skepsis gegenüber Algen-basierten Lebensmitteln nehmen.

Um die Akzeptanz von Meeresalgen als Lebensmittel zu erhöhen, lernen Schüler und Schülerinnen verschiedene Meeresalgen als Lebewesen, Nutzpflanzen und Nahrungsmittel auf spielerische Weise kennen. Wie schmecken Algen? Was ist da drin? Ist es gesund? All diese Fragen werden im Schullabor besprochen und mit vielen Experimenten erforscht.

Das Schülerprojekt ist bereits im Dezember 2022 gestartet. Mit ihrer Förderung möchte die Intalcon Foundation junge Menschen dazu ermutigen über den Tellerrand hinaus zu schauen und sicherstellen, dass dieses besondere Projekt fortgeführt werden kann. Gefördert wird das Projekt außerdem durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Stiftung der Universität Bremen und die Kellner & Stoll Stiftung.

Im Labor steht ein Aquarium mit verschiedenen, essbaren Algen-Arten wie dem so genannten "grünen Kaviar". Algen-Spezialitäten wie auf dem rechten Bild dürfen von den Schulkindern während des Projektes verkostet werden.

Gemüse aus dem Meer?

In asiatischen Ländern sind Algen als gesunde und nachhaltig produzierbare Lebensmittel schon lange fester Bestandteil des Speiseplans und machen bereits den Großteil mariner Aquakulturproduktion aus. In Deutschland sind Algen als Meeresgemüse bisher allerdings noch relativ unbekannt. Dem Vormarsch von Meeresgemüse auf deutschen Tellern scheint hierzulande eine gewisse Abneigung im Weg zu stehen, denn sie werden vor allem beim Baden im Meer oder beim Spazieren am Strand als eher lästig empfunden.

Marine Algen sind durch Inhaltsstoffe wie ungesättigte Fettsäuren, Proteine, Mineralien und Antioxidantien aber nicht nur gesund, sondern sie schmecken auch noch hervorragend! Darüber hinaus benötigt der Anbau von Meeresgemüse im Vergleich zur Landwirtschaft deutlich weniger Frischwasser, Dünger und Ackerfläche.

Die Experimente, umfangreichen Informationen und Verkostungen sollen den Schülern und Schülerinnen die Berührungsängste und Skepsis gegenüber Algen als Lebensmittel nehmen.

Links: Dr. Martina Osmers, Projektleiterin des Schullabors Chemie und Dr. Lara Stuthmann, Meeresbiologin am ZMT; Rechts: Scarlett Eckert, Geschäftsführerin der Intalcon Foundation

Die Initiatoren

Dr. Lara Stuthmann ist Meeresbiologin am Leibniz Zentrum für Marine Tropenforschung mit einem Schwerpunkt in der Aquakulturforschung. In ihrer Promotionsarbeit beschäftigte sie sich mit der Aquakultur einer essbaren Meeresalge (Caulerpa lentillifera, auch Grüner Kaviar, Meerestrauben) in Vietnam. Die Arbeit hat in Kooperation mit dem Institute of Oceanography (IO) und der Meerestraubenfarm VIJA stattgefunden.

Das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen ist deutschlandweit das einzige wissenschaftliche Institut, das ausschließlich tropische und subtropische Küstenökosysteme und ihre Bedeutung für Natur und Menschen erforscht. Gemeinsam mit seinen Partnern in den Tropenländern schafft das ZMT eine wissenschaftliche Grundlage für den Schutz und die nachhaltige Nutzung dieser tropischen Küstenökosysteme. In der Arbeitsgruppe Experimentelle Aquakultur wird unter anderem zur Aquakultur von Makroalgen geforscht.

Dr. Martina Osmers ist Dozentin für Organische Chemie und Projektleiterin des Schullabors Chemie am Institut für Organische und Analytische Chemie der Universität Bremen. In Ihrer Dissertation beschäftigte Sie sich mit der Naturstoffsynthese eines Wirkstoffs, der in einer Blaugrünalge vorkommt.

Das Schullabor Chemie der Universität Bremen besteht seit über 20 Jahren und ermöglicht Schulklassen naturwissenschaftliche Themen experimentell zu bearbeiten. Im Zuge der Experimente können Schülerinnen und Schüler verschiedene wissenschaftliche Methoden, kennen lernen. Das Großraumlabor des Instituts für Organische und Analytische Chemie ist mit modernster Technologie ausgestattet und bietet Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Arbeitsweise von Forschenden.

Im Schullabor Chemie können die Schulkinder in Kleingruppen selbstständig mit Algen experimentieren. Für das Experimentieren stehen den Schulkindern verschiedene Algen-Produkte zur Verfügung.

Der Besuch im Schullabor

Das Projekt richtet sich für den Naturwissenschaftlichen Unterricht an die Jahrgangsstufen 5 und 6 sowie für den Chemie und Biologie-Unterricht an die Jahrgangsstufen 10 bis 13. Es eignet sich aber auch sehr gut für Projekte rund um die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und Themen wie z. B. Klimawandel, Nachhaltigkeit und Ernährung.

Die Versuche werden jeweils den Bedürfnissen der Schulklassen angepasst es wurden altersgerechte Module entwickelt, damit Schülerinnen und Schüler bei einem Besuch im Schullabor den Organismus Alge mit allen Sinnen kennenlernen.

An einzelnen Stationen können verschiedene Experimente zu ausgewählten Themen durchgeführt werden. Die Experimente befassen sich unter anderem mit dem Themen Ernährung, Vielfalt der Algen, Inhaltsstoffe, und Photosynthese.  

Zur Vorbereitung der Experimente im Schulunterricht erhalten die Lehrkräfte vorab umfangreiches Lehr- und Lernmaterial. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung geht es für drei Stunden ins moderne Labor. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sowie Studierende betreuen die Schulklassen im Labor. Die theoretische Auswertung erfolgt im Schulunterricht. Interessierte Schulklassen können sich über das Schullabor Chemie der Universität Bremen anmelden.

Quellen

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